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Groove Magazin, Mai 2012
Glitterbug wagt mit seinem neuen Album Cancerboy den ungewöhnlichen Versuch, seine Kindheit, die über weite Teile unter dem dunklen Stern einer Krebserkrankung stand, in der nonverbalen Form von Grooves und Rhythmuspattern zu verarbeiten. Dicht gewobene, melancholische Atmosphären haben immer schon Glitterbugs Soundästhetik bestimmt, doch mit der klaren Bedeutungsreferenz seiner persönlichen Geschichte- mit dem Wissen um die Hintergründe- verändert sich die Wahrnehmung radikal. Das Auf und Ab des Beatmungsgeräts und der kontinuierliche Bleep des Herztons stellen den mechanischen Duktus von Krankheit und Klinik. Dunkle Bassläufe werden in einem Kontext von Angst und Bedrohung gelesen, die gerade Bassdrum bohrt sich qualvoll in die Glieder. Der schwierige Authentizismus verweigert die Möglichkeit, das Album als reine Dancemusic aufzunehmen. Aber auch ungeachtet der Bedeutungszusammenhänge funktioniert die Platte: Komplex arrangierte Synthesizer-Modulationen und funkelnde Noisetexturen verbinden und überlagern sich zu einem der spannendsten Soundexperimente, die ich in letzter Zeit auf Albumlänge vernehmen durfte. Autorentechno, der in dieser dicht und konsistent inszenierten Form unmittelbar Intensitäten produziert. Eine LP, die es verdient, gehört zu werden.
TEM

English:(…) Densely woven melancholic soundscapes have always been a trademark of Glitterbug’s sound aesthetics, but with the explicit references and an awareness to the background story of this project, the listener’s reception changes drastically. (…) But even if one ignores its context, this album absolutely works: complexly arranged synthesizer modulations and glistening noise textures connect and layer into one of the most exciting sound experiments I have had the pleasure to listen to recently on a full length album. “Author’s Techno” (‘Autorentechno’) of such dense and consistent orchestration creates immediate intensities. An LP that deserves to be heard.

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de:bug Magazin, Mai 2012
Man muss wirklich gelitten haben, um einen derart kreativen und lockeren Umgang mit seiner Krankheit zu entwickeln. Wir alle kennen Glitterbug und lieben ihn und seine Tracks. Das er aber schon als Kind an Krebs erkrankte und seine Jugend vor allem an Schläuchen und mit Bestrahlung verbrachte, das ist eine Info, die auf dem Floor nicht ankam. Ist ja auch nicht notwendig, wir alle sind froh das er die Tumore besiegt hat. Und den "cancerboys and cancergirls" (Zitat aus den Linernotes) ein ganzes Album zu widmen, lässt einen verdammt nah ran an Glitterbug, vielleicht zu nah. Wobei: Beurteilen können wir als zum Glück Verschonte nicht. Das… sagen wir mal, irritierende Konzept schwebt über einem wundervollen Album voll perfekter Sounds, mitreißender Kicks, träumerischer Schleifen der Glückseligkeit und genau der richtigen Portion Pop-Appeal in der Dringlichkeit der Grooves. Es ist eins dieser Alben bei denen man automatisch auf Repeat drückt, von dem man nicht genug bekommen kann, weil es einen in seiner Unaufgeregtheit weltmännisch selbst entscheiden lässt, wie man dazu nun hoppeln will, sich nicht aufdrängt und eben doch in jedem Takt eine neue Sonne aufgehen lässt.


English: (…) The, let’s say, irritating concept, floats above a wonderful album full of perfect sounds, stirring bass drums, dreamy slopes of bliss and the exact right amount of pop-appeal in the exigency of the grooves. It’s one of these albums that one automatically puts on repeat, that one just can’t get enough of, because it lets the listeners decide themselves how to dance to it in all its unagitated cosmopolitism, never intruding and always with a new sunrise at every beat.

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Intro Magazin, Mai 2012
Falls es an der Grenze zwischen Hoffnung und Tod einen House-Club gibt, müsste er genau so klingen: wie dieses schwere, starke Album.
Till Rohmann produziert House Music so, wie andere Leute Kunst machen. Er füllt sie mit persönlichen Erfahrungen, die er explizit benennt und in einem zweiten Schritt verallgemeinert wissen will, bis nicht nur Konzept und Theorie dahinter genauere Konturen annehmen, sondern im Idealfall auch eine politische Haltung. Rohmann bemüht sich, hinter die vorrangig nach ihrem Gebrauchswert gestalteten Oberflächen der Clubmusik vorzudringen und sie mit Bedeutung aufzuladen – vielleicht auch zu überladen, wie freigeistige Partyluftikusse anmerken könnten. Aber hier vertraut jemand darauf, dass funktionale Bausteine auch schweren Stoff aushalten.
Mit seinem dritten Glitterbug-Album verarbeitet Rohmann eine Krankengeschichte: die Jahre, in denen er als Kind gegen Krebs kämpfte. Der Ton des Albums ist entsprechend gedämpft, getragen. Es ist eine Playlist zum Tanz in der »Grauzone zwischen Hoffnung und Tod«, wie Rohmann in den Linernotes schreibt. Wer hätte gedacht, dass der Sound dort so gut, der Vibe so bestärkend sein könnte?
In drei Worten: Tanz / Die / Hoffnung

English: If there is a house club laying in the place between hope and death, it should sound exactly like this strong, heavy album.
 Till Rohmann produces House Music like other people create art. He fills it with personal experiences (…) until concept and theory gain shape. (…) Rohmann heads underneath the surface of contemporary club music, usually streamlined to max out its practical value, in order to charge it with meaning and context. (…) Cancerboy is like a playlist for the party “in the grey zone between hope and death”, as Rohmann writes in the linear notes. Who would have guessed that the sound there would be so good, and the vibe so empowering? In three words: dance/the/hope.

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Spex, Mai 2012
(...) Das am 4.5.2012 bei Kompakt erscheinende dritte Studioalbum Cancerboy von Till Rohmann alias Glitterbug verrät sein Narrativ schon im Namen (…). Wo das Genre Deep Techno gerne atmosphärisch versumpft, stellt Rohmanns Bindung die Platte auf feste Füße, die emotionale Dringlichkeit bleibt auch im fließenden Ambient jederzeit spürbar. (...)

English: Till Rohmann aka Glitterbug’s third studio album ‘Cancerboy’ already gives away its narrative in its title (…). Where the Deep Techno genre often gets stuck in its own atmospheric swamp, Rohmann puts his album on solid ground, with an emotional intensity that is always present amidst its flowing ambient.

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Resident Advisor, May 2012
(...) Having co-founded the Cologne-based imprint in 2008, Glitterbug, AKA Till Rohmann, has used it as an outlet for the majority of his production. His prior work has moved between midtempo dance floor rhythms to more ambient and experimental material. Glitterbug scatters these styles throughout Cancerboy, with heavy ambient passages giving way to lighter and more melodic 4/4 production. On a conceptual level, Glitterbug’s third album is an autobiographical expression and its title refers to Rohmann’s childhood struggle with cancer.

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DJ Broadcast, NL, April 2012
 "My DJB- colleague Rene Passet hit the nail on its head: Glitterbug is Germany's best-kept techno secret. Question is: for how much longer? This album should propel Glitterbug to the vanguard of electronic music."

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URB Mag (USA)
(…) Ambient and deep moody techno. Gentle but with amazing depth.

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Titel Magazin, Mai 2012
Glitterbug selbst ist der Cancerboy gewesen, den er auf seinem dritten Album erinnert. (…) Das Wissen um diesen Hintergrund verändert das Hörerlebnis der auditiven Landschaften Glitterbugs zwischen deepem Techno und elektroakustischen Experimenten. Cancerboy ist der so intime wie intensive künstlerische Ausdruck eines Menschen, der dem Tode geweiht der Dunkelheit entgegen schwebte und nur mit Mühe hin und wieder ein schwaches Licht am Horizont auszumachen im Stande war.
(…) Dieses Album berichtet von der Rückschau auf eine Zeit zwischen Verzweiflung, Wut und kleinen Hoffnungsmomenten. (…) Diese Musik ist geprägt von ambienthaften, melancholischen Klangerlebnissen, die sich immer wieder Ausbrüche ins ekstatisch Entrückte erlauben. Eine detailreiche Ode an die unerschütterliche Liebe an das Leben.

English: Glitterbug himself was the Cancerboy that he pays tribute to on his third album. (…) The knowledge of this background changes the listening experience to Glitterbug’s auditive landscapes, located somewhere between deep techno and an electroacoustic experiment. Cancerboy is the intense artistic expression of someone who was marked by death (…) and was only barely able to find  light on the horizon. (…) This album is a reflection of a time between desperation, anger, and small rays of hope (…) This music is embossed by ambient-ish, melancholic sound experiences that allow for bursts of ecstatic reverie. An album that is a detailed ode to an unshakable love for live.

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Eclat Magazin, Mai 2012
(Album der Woche) Till Rohmann aka Glitterbug schwebt auf seinem dritten Album "Cancerboy" zwischen Ambient und tiefem Techno. Mal umschließen Glitterbugs Klänge den Hörer wie eine schützende Haut, mal treiben sie ihn voran, stacheln ihn an, sich zu öffnen und das Leben in vollen Zügen aufzusaugen.
Alles beginnt und endet sphärisch-düster und filmisch in einer Mischung aus Minimalismus und treibendem Beat. Dazwischen verbindet Rohmann introvertierte und expressive Emotionen auf begeisternde Weise zu einem Album voller Größe. Während ein Stück wie "To Guess" sich allein auf die Spannung des Ambient verlässt und dies perfektioniert, entwickelt die Beschleunigung von "Abyss" einen unwiderstehlichen Sog. Auch den vielfältigen Kicks und brummenden Bässen in "Passages" lässt sich kaum entziehen in ihrer Klanggewalt. Hier wie auch an anderen Stellen gründet die Magie des Albums in der subtilen Kraft der Arrangements, in denen sich die Vielfalt der rhythmischen Mittel und ambient rauschenden Elemente gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. Das gilt ebenso für "Don't Stop", den clubtauglichen Hit des Albums wie für die hektisch mitreißende tiefe Schönheit von "Outside My Window". Dazwischen findet man auf "Cancerboy" aber eben auch Stücke wie das zerbrechliche, ambient-experimentelle "From Here On" und das minimalistische, fast in sich selbst zusammenfallende "Dragged Along".
(...) Die emotionale Wucht erfasst den Hörer komplett, der sich so in "Cancerboy" vollkommen verlieren kann. Dies ist so beglückend, dass man am liebsten gar nicht aus den Tiefen des Glitterbug'schen Techno auftauchen möchte.

English: Till Rohmann aka Glitterbug floats on his third album‚ Cancerboy’, between Ambient and Deep Techno. At times, Glitterbug’s sounds surround the listener like a protective second skin, at times, they propel them forward, incite them to open themselves and to enjoy life at its fullest.
It begins and ends spherically-dark and film-like, a mixture between minimalism and driving beats. In between, Rohmann brings together introverted and expressive emotions in a thrilling manner to create a life size album. (…) The emotional force grips the listener completely; so much that one can get completely lost in Cancerboy. Such a gratifying experience, that one wishes never to return from the Glitterbug depths of techno. 

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CulturMag, Mai 2012
Spezieller Blick aufs Leben

Wer denkt, dass man mit Musik ohne Worte keine Geschichten erzählen kann, sollte Glitterbug mal genau zuhören: auf seinem dritten Album als Glitterbug verarbeitet Producer, DJ und Komponist Till Rohmann seine Erfahrungen als krebskrankes Kind – was ja echt in die Hose gehen könnte. "Cancerboy" ist aber ein derart bewegendes (im doppelten Wortsinn) und gelungenes Album, das einem die Tränen in die Augen treibt und trotzdem Hoffnung verbreitet. Der Grundton ist melancholisch (kein Wunder, wer schon als Knirps dem Tod ins Auge blickte, hat einen speziellen Blick aufs Leben), Tracks wie "Backwards", "Abyss" oder "Outside My Window" sind traurig, introvertiert, düster und überhaupt nicht clubtauglich.
Aber "Cancerboy" überschreitet auch die "Grauzone zwischen Hoffnung und Tod" (Zitat Rohmann) und pulst in "Those Hopeful Moments" oder "Don't Stop", "From Here On" und dem programmatischen "We´ll Still Be Here Tomorrow" ordentlich elektronische Beats in die Füße. Glitterbug wagt sich mit diesen elf Tracks weit vor und erreicht viel mehr als Clowns mit roten Nasen.

English: Whoever thinks that music without words can’t tell a story, should give Glitterbug a thorough listen. (…) Cancerboy is such a moving and felicitous album, that it brings tear to the eyes, yet still sparks hope. (…) Glitterbug dares greatly in these 11 tracks and manages to accomplish a whole lot more than clowns with red noses.

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Süddeutsche Zeitung im Feuilleton, 2.5.2012
Immer extrem heikel: wenn ein Künstler Tod und Krankheit öffentlich verarbeitet. Sofort ist da die Gefahr der emotionalen Erpressung. Der Kölner Till Rohmann, der sich Glitterbug nennt, hatte als Kind Krebs, deshalb hat er sein neues Album 'Cancerboy' (Kompakt) genannt und schreibt im Booklet berührende Sätze darüber. Zum Glück ist 'Cancerboy' ein ziemlich gutes Album, elektronische Musik im Niemandsland zwischen House und Ambient, dunkle Klangwolken, ab und zu durchsetzt von einer Bassdrum, dann wieder entrückt, viel Luft, viel freier Raum. Man könnte jetzt sagen, die Musik funktioniert gut im Club und genauso gut beim Aufwachen am nächsten Nachmittag. Man ist aber versucht zu sagen, die Musik klingt nach hoffnungslosen Nachmittagen im Krankenhaus, nach Linoleumböden und Neonbeleuchtung. Logisch, das Thema Krebs lässt sich, sobald man davon weiß, nicht mehr ausblenden. Spannend wäre der Versuch, so ein Album zu machen, ohne den Hörer über das Thema zu informieren – hätte die Musik allein dieselbe Wirkung?

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Klenkes Magazin, Mai 2012
Der Komponist, Produzent und DJ Glitterbug hat mit seinem dritten Studioalbum einen Meilenstein im Genre des Deep Techno/Ambient geschafft.
Seine minimalistischen Kompositionen kreisen düster und strukturenhaft um eine einzige Begebenheit – seine autobiografische Rückreise zu einem der elementarsten Erlebnisse seines Lebens: den Krebs, den er als Kind überlebt hat. "Ich habe weite Teile meiner Kindheit in Krankenhäusern verbracht, als Reisender durch die seltsame (und zu jener Zeit experimentelle) Welt aus Bestrahlung und Chemotherapie, im dämmerigen Schwebezustand zwischen Hoffnung und Tod, und einer medizinischen Überlebensprognose nahe Null." Diesem verschütteten Zustand hat er sich künstlerisch angenommen. Seine Gefühle setzt er eins zu eins in bedrückende Klänge um, analoges Gefiepe und Gepiepse von lebenserhaltenden Krankenhausmaschinen inklusive. Der Künstler Glitterbug widmet "Cancerboy" sowohl den Überlebenden als auch den Gestorbenen: "Es ist für all die Cancergirls und Cancerboys da draußen". /// rm

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